Billig, Baukasten oder Business-Investition?
„Was kostet eine Website?“ – mit dieser Frage werden wir fast täglich konfrontiert. Und die Antwort lautet: Was soll es sein? Eine Billig-, Baukasten- oder Business-Investition? Viele Unternehmer stoßen dabei auf verlockend günstige Angebote im Netz – von 500 € bis 1.000 €. Doch solche Pauschalpreise greifen fast immer zu kurz. Jede zusätzliche Leistung – sei es SEO, Content, Design oder Technik – wird oft separat berechnet. Am Ende kostet die vermeintlich günstige Website häufig deutlich mehr als gedacht.
Stellen wir uns die Frage einmal anders: Was kostet ein Urlaub?
Die Spanne reicht vom spontanen Campingtrip für wenige hundert Euro bis hin zum Luxusurlaub auf den Malediven mit allem Drum und Dran. Beide Varianten sind „Urlaub“ – aber Anspruch, Komfort und Ergebnis unterscheiden sich enorm. Genauso verhält es sich mit Websites: von der einfachen Online-Visitenkarte bis hin zur strategisch aufgebauten Unternehmensplattform mit Shop, Blog und SEO-Konzept.
Warum sich die Frage nicht pauschal beantworten lässt
Eine Website ist keine Standardware. Genauso wie bei einer Reise hängt der Preis von vielen Variablen ab: Ziel, Dauer, Komfort, Service und Extras.
Eine Handwerksfirma, die lokal Kunden gewinnen will, benötigt andere Features als ein international tätiges B2B-Unternehmen. Ein kleiner Onepager kann für den Start genügen, während ein größerer Webauftritt mit Shop, Blog und Content-Strategie schnell fünfstellige Beträge erreicht.
Faktoren, die den Preis einer Website bestimmen
- Unterseiten & Struktur
Von der schlanken Startseite bis zu umfangreichen Menüstrukturen mit Unterkategorien. - Branche & Wettbewerb
Ein lokaler Friseur benötigt weniger Features als ein internationales Software-Unternehmen. - Blog & Content-Strategie
Regelmäßige Beiträge steigern Sichtbarkeit, erhöhen SEO-Relevanz und positionieren die Marke als Experte. - Design
Standard-Templates oder individuelles Design, abgestimmt auf Corporate Identity (Farben, Logo, Schriften). - Content
Texte, Bilder, Videos – bereits vorhanden oder müssen erstellt werden? - CMS-Wahl
WordPress, Typo3 oder individuelle Systeme – die Wahl beeinflusst Preis, Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten. - SEO-Optimierung
Technische und inhaltliche Maßnahmen für bessere Auffindbarkeit. - Ziele der Website
Kundengewinnung, Markenaufbau, Shop-Umsätze – je ambitionierter die Ziele, desto höher der Aufwand.
Von DIY bis Profi-Agentur – die Preisspanne
Baukastenlösungen
Anbieter wie Wix, Jimdo oder Squarespace ermöglichen eine eigene Website für wenige hundert Euro. Schnell und günstig, aber limitiert in Design, SEO und Skalierbarkeit. Für Hobbyprojekte oder sehr kleine Unternehmen eine Option – für wachsende Marken meist unzureichend.
Technik, Struktur, Benutzerführung, Content, Marketing, DSGVO, Barrierefreiheit und SEO erfordern Know-how.
Onepager – die minimalistische Lösung
Für viele Gründer oder kleine Unternehmen reicht ein Onepager – eine Website, die alle Infos auf einer Seite bündelt.
Praxisbeispiel
Ein lokaler Fotograf kann mit einem Onepager Portfolio, Kontakt und Buchungsoptionen präsentieren, ohne Besucher durch mehrere Unterseiten zu führen.
Vorteil
Günstig, übersichtlich, schnell umgesetzt.
Nachteil
SEO-Potenzial ist begrenzt, und für komplexe Inhalte oder Shops stößt das Format schnell an Grenzen.
Freelancer
Freelancer bieten individuelle Websites zu vergleichsweise günstigen Preisen.
Vorteil
Flexible Preisgestaltung, oft schneller Kontakt.
Nachteil
Bandbreite in Qualität und Zuverlässigkeit, oft kein strategisches Konzept, langfristige Betreuung oder Updates eingeschränkt.
Agenturleistungen
Agenturen bieten Expertise und Full-Service: Strategie, UX/UI, Content-Erstellung, Programmierung, SEO, Tracking und Support.
Vorteil
Mehrere Experten arbeiten zusammen, Zeitersparnis für den Kunden, nachhaltige Lösung.
Nachteil
Qualität hat ihren Preis – allerdings eine Investition, die sich langfristig auszahlt.
Technische Aspekte, die Kosten beeinflussen
- Ladegeschwindigkeit
Ein schneller Seitenaufbau verbessert User Experience und SEO. - Barrierefreiheit
Gesetzlich zunehmend relevant, um alle Nutzergruppen zu erreichen. - Responsives Design
Optimierung für Smartphones, Tablets und Desktops. - Sicherheit
SSL, DSGVO, Backups. - Core Web Vitals & Mobile-First
Google bewertet Seiten zunehmend nach Geschwindigkeit, Stabilität und Benutzerfreundlichkeit auf mobilen Geräten.
Laufende Kosten: Wartung, Pflege & Updates
Eine Website ist nie „fertig“.
- Hosting-Gebühren
- Software-Updates
- Sicherheitsmaßnahmen
- Content-Pflege & Aktualisierungen
Wer hier spart, riskiert Ausfälle, Sicherheitslücken oder negative SEO-Effekte.
Tipps für Unternehmer
- Planen & Wissen
Kalkuliere realistisch: Website-Erstellung dauert Zeit und erfordert Fachwissen. - Qualität zählt
Billigangebote verschlingen oft durch Zusatzleistungen mehr Budget. - Strategisch denken
Ziele definieren: Kundengewinnung, Markenaufbau oder Umsatzsteigerung. - Onepager clever einsetzen
Ideal für kleine Projekte oder Landingpages, aber nicht für komplexe Unternehmens-Websites. - Zeit & Ressourcen
DIY-Lösungen sparen Geld, aber erfordern viel Zeit und Know-how. Eine Agentur kann den Prozess erheblich beschleunigen.
Fazit: Was ist eine gute Website wert?
Eine Website ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in Dein Unternehmen – in Sichtbarkeit, Kundengewinnung und Markenaufbau. Lieber in Qualität investieren, als kurzfristig auf den niedrigsten Preis zu setzen.
Eine professionelle Website rechnet sich langfristig durch bessere Leads, mehr Sichtbarkeit und ein starkes Markenimage.
Die Frage sollte also nicht lauten: „Was kostet eine Website?, sondern: „Welchen Wert bringt eine Website meinem Unternehmen“?